Augenkrankheiten

In diesem Kapitel werden zunächst Aufbau des Auges und Funktion des Auges beschrieben, bevor häufige Augenkrankheiten dargestellt werden.

Aufbau des Auges

Das Auge ist normalerweise kugelförmig gebaut. Es besteht aus mehreren Schichten. Vorne wird das Auge von der glasklaren Hornhaut begrenzt, die sich nach hinten in die undurchsichtige Lederhaut fortsetzt. Die Linse liegt hinter der von der Regenbogenhaut gebildeten Pupille. Der innere Hohlraum des Auges wird vom Glaskörper ausgefüllt. Der Augenhintergrund wird gebildet von der Netzhaut, in der Millionen von Lichtsinneszellen liegen (Stäbchen und Zapfen). Der zentrale Teil der Netzhaut ist die Stelle des schärfsten Sehens, die Makula. Der Sehnerv verbindet die Netzhaut mit dem Gehirn; der Sehnervenkopf ist der am Augenhintergrund sichtbare Teil des Sehnerven. Aus dem Sehnervenkopf treten die Blutgefäße der Netzhaut aus (siehe Photo eines gesunden Augenhintergrunds).

Funktion des Auges

Das Auge funktioniert wie eine natürliche Kamera: Lichtstrahlen treffen auf das Auge und passieren Hornhaut und Linse ("Objektiv"). Dabei werden die Lichtstrahlen gebrochen und idealerweise in einem Punkt, dem Brennpunkt, auf der lichtempfindlichen Netzhaut ("Film") gebündelt. Bei einem gesunden Auge mit klarer Hornhaut und Linse werden aus der Ferne einfallende Lichtstrahlen so gebrochen, dass der Brennpunkt genau auf der Makula liegt, der Stelle des schärfsten Sehens der Netzhaut. Das Netzhautbild wird über den Sehnerven ("Leitung") impulskodiert an das Gehirn ("Computer") weitergeleitet.

  • Grauer Star

    Trübung der hinter der Pupille gelegenen Augenlinse; häufigste Ursache für schlechtes Sehen bei älteren Menschen.

  • Altersbedingte Makuladegeneration (AMD)

    Erkrankung der Netzhaut an der Stelle des schärfsten Sehens (Makula); Unterformen: trockene und feuchte AMD. 

  • Diabetische Retinopathie

    Zuckerkrankheit der Netzhaut; führt zur Schädigung kleiner Blutgefäße, Blutungen und Schwellung der Netzhaut (Makulaödem).

  • Gefäßverschlüsse der Netzhaut

    Verschlüsse von Arterien oder Venen der Netzhaut können zu einem Augeninfarkt und einer Schwellung der Netzhaut (Makulaödem) führen.

  • Grüner Star

    Augenkrankheit mit zu hohem Augendruck; führt unbehandelt zum Absterben von Sehnervenfasern.

  • Schielen

    Die Augen stehen nicht parallel zueinander; kann unbehandelt zur Schielschwachsichtigkeit führen.

  • Erkrankungen der Lider

    Erschlaffung der Lidhaut (Schlupflid) oder Fetteinlagerungen in die Lidhaut sind operativ behandelbar.

  • Trockenes Auge

    Die Augen sind nicht optimal mit dem Tränenfilm benetzt; wird behandelt durch Einträufeln künstlicher Tränen.

  • Fehlsichtigkeiten und Brille

    Je nach Fehlsichtigkeit werden unterschiedliche Brillengläser verordnet.

  • Kurzsichtigkeit

    Unscharfes Sehen beim Blick in die Ferne. Kurzsichtige können jedoch Gegenstände in der Nähe scharf sehen. 

  • Weitsichtigkeit

    Häufig unscharfes Sehen beim Blick in die Nähe, "müde Augen" und Kopfschmerzen. 

  • Hornhautverkrümmung

    Unterschiedliche Krümmungen der Hornhaut des Auges. Dadurch werden Gegenstände in Ferne und Nähe verzerrt gesehen. 

  • Alterssichtigkeit

    Etwa ab dem 40. Lebensjahr beginnendes - im Laufe der Zeit zunehmendes - schlechtes Sehen in der Nähe.