Grüner Star (Glaukom)
Der Grüne Star (Glaukom) ist eine Augenkrankheit, die in den meisten Fällen durch einen erhöhten Augendruck gekennzeichnet ist. Ursache ist meist eine Störung des Kammerwasser-Abflusses. Etwa 1% der Bevölkerung ist vom Grünen Star betroffen.
Normal ist ein Augendruck zwischen 10 und 20 mmHg, kontrollbedürftig bzw. glaukomverdächtig sind Werte oberhalb von 20 mmHg. Da der Augendruck im Laufe des Tages schwankt (siehe Abbildung Augendruckprofile), sind im Zweifelsfall mehrere Messungen zur Diagnosesicherung erforderlich.
Bei der häufigsten Glaukomform, dem chronischen Offenwinkelglaukom, liegt der Augendruck meist zwischen 20 und 30 mmHg (obere Kurve in Abbildung Augendruckprofile). Charakteristisch für ein Engwinkelglaukom, das auch akut vorkommen kann (Glaukomanfall), sind Druckwerte zwischen 40 und 50 mmHg.
Beim chronischen Offenwinkelglaukom kommt es zu einem allmählichen, irreversiblen Absterben von Sehnervenfasern (Optikusatrophie). Der Sehnervenkopf ist minderdurchblutet und blass (siehe Abbildung Abgestorbener Sehnervenkopf (komplette Optikusatrophie) bei Glaukom) – im Gegensatz zu einem gut durchbluteten Sehnervenkopf bei einem gesunden Auge.
Parallel kommt es zu schleichenden, bogenförmig begrenzten Gesichtsfeldausfällen. Diese werden im Laufe der Erkrankung immer größer (weiße Flächen in Abbildung Zunehmende glaukomatöse Gesichtsfeldausfälle). Im Endstadium besteht nur noch ein sichelförmiges Restgesichtsfeld.
Risikofaktoren des chronischen Offenwinkelglaukoms sind Alter über 40 Jahre, familiäre Disposition und Kurzsichtigkeit.
Zur Diagnostik und Verlaufskontrolle dienen Augendruckmessung, Augenspiegelung, Gesichtsfelduntersuchung und das OCT (siehe Abbildung OCT: abgestorbene Sehnervenfasern (Optikusatrophie) bei Glaukom). Bei familiärer Disposition ist eine Glaukomvorsorge ab dem 40. Lebensjahr wichtig. Alle Untersuchungen werden in unserer Augenarzt-Sprechstunde und Privatsprechstunde durchgeführt.
Therapie: Die Therapie des chronischen Offenwinkelglaukoms ist fast immer medikamentös (drucksenkende Augentropfen). Erst wenn medikamentös der Augendruck nicht normalisiert werden kann und sich beginnende Sehnerven- und Gesichtsfeldschäden zeigen, führen wir eine Augenoperation durch (meist Trabekulektomie). Besteht zusätzlich ein Grauer Star, operieren wir fast immer zuerst den Grauen Star, denn danach ist der Augendruck häufig niedriger. – Bei einem seltenen Glaukomanfall führen unsere Augenärzte eine Iridektomie mit einem YAG-Laser oder mikrochirurgisch durch.