Laserbehandlung der Netzhaut
Mit dem Visulas 532s der Firma Zeiss steht uns am Standort Marienhospital ein leistungsfähiger, diodengepulster Festkörperlaser für die Laserbehandlung der Netzhaut zur Verfügung. Die Behandlungen werden durchgeführt durch den Augenarzt Edin Hodzic und die Augenärztin Dr. Mona Rais.
Der Netzhautlaser wird hauptsächlich zur Behandlung der diabetischen Retinopathie, von Gefäßverschlüssen der Netzhaut und von Rissen und Löchern in der Netzhaut eingesetzt.
Diabetische Retinopathie
(Zuckerkrankheit der Netzhaut)
Durch den veränderten Zuckerstoffwechsel kommt es zur Schädigung – bis hin zum Verschluss – der kleinsten Blutgefäße im Körper und somit auch im Auge. In der Netzhaut entstehen Bereiche, die nicht mehr ausreichend durchblutet werden. Um Folgeschäden zu verhindern, muss in diesen Bereichen die Netzhaut mit dem Laser flächig behandelt werden (panretinale Laserkoagulation). Im Bereich der Makula kann es durch die Schädigung der kleinsten Gefäße zu einer Schwellung (Makulaödem) mit einer Sehminderung kommen. Hier kann in ausgewählten Fällen eine zentrale Laserbehandlung (Grid, fokale Laserkoagulation) notwendig sein.
Gefäßverschlüsse der Netzhaut
Durch den Verschluss eines Gefäßes am Auge kann es zu Bereichen in der Netzhaut kommen, die nicht mehr ausreichend durchblutet sind. Hier muss, um Folgeschäden zu verhindern, flächig mit dem Netzhautlaser behandelt werden (panretinal bei zentralen Verschlüssen und sektoriell bei Astverschlüssen). Wenn die Stelle des schärfsten Sehens (Makula) durch ein Ödem bedroht ist, kann auch hier in ausgewählten Fällen eine zentrale Laserkoagulation notwendig sein. In der Regel erfolgt allerdings eine Therapie mittels operativer Medikamenteneingabe ins Auge.
Risse und Löcher in der Netzhaut
Durch den Zug des Glaskörpers kann es zu Rissen und Löchern der Netzhaut kommen. Diese müssen rasch mittels Laserkoagulation behandelt werden, damit das Risiko für eine Netzhautablösung (Amotio/Ablatio retinae) reduziert wird. Durch eine Netzhautablösung kann es zu einem dauerhaften Sehverlust kommen. Daher muss eine Netzhautablösung immer rasch operativ versorgt werden. Durch die Behandlung eines Netzhautrisses mit dem Laser kommt es zur Narbenbildung und somit zu einem Verkleben der Netzhautschichten um den Netzhautdefekt. Manchmal kann es auch notwendig sein, dünne (degenerative) Netzhautbezirke vorbeugend zu behandeln, um die Entstehung von Netzhautlöchern zu verhindern.
Wirkmechanismus
Das Laserlicht führt zu einem Hitzeeffekt auf der Netzhaut. Durch die punktuelle Erwärmung der Netzhaut kommt es in diesen Bereichen zu einer Narbenbildung. Direkt nach der Laserbehandlung kann man die einzelnen Herde als helle Punkte auf der Netzhaut erkennen. Im Verlauf von wenigen Wochen kommt es zu einer Pigmentierung.
Durch die Narbenbildung kommt es zu einer Reduzierung des Stoffwechsels und somit Sauerstoffbedarfs in diesen Gebieten. Dieser Effekt ist bei der Behandlung von Ischämien im Rahmen von Veränderungen durch die Zuckerkrankheit oder nach Gefäßverschlüssen erwünscht. Daneben kommt es durch die Narbenbildung zu einer Verklebung der verschiedenen Netzhautschichten mit der Unterlage (retinales Pigmentepithel), so dass das Risiko einer Netzhautablösung bei einem Riss der Netzhaut verringert werden kann. Dieser Effekt ist erst wenige Wochen nach der Behandlung, bei bestehender Pigmentierung, vollständig vorhanden.
Behandlungsablauf
Nach einer Erweiterung der Pupille (Mydriasis) wird das Auge örtlich mit Tropfen betäubt. Für die Behandlung mit dem Laser wird eine kleine Kontaktlinse auf das Auge gesetzt. Die Lasertherapie erfolgt dann im Sitzen an einer Spaltlampe, die mit dem Laser verbunden ist. Die einzelnen Laserimpulse werden als Lichtblitze wahrgenommen. Nach der Behandlung erhalten Sie für einige Tage noch Augentropfen.