Medikamente für die Makulaspritze
Die Stelle des schärfsten Sehens (Makula) kann durch verschiedene Erkrankungen betroffen werden. Zu den häufigsten zählen die feuchte altersbedingte Makuladegeneration (AMD), die Veränderungen durch die diabetische Retinopathie (Zuckerkrankheit der Netzhaut) und Veränderungen in Folge von venösen Gefäßverschlüssen der Netzhaut (Venenastverschluss, Zentralvenenverschluss). Bei all diesen Erkrankungen kommt es zu einer Verschiebung des Gleichgewichtes verschiedener Botenstoffe im Auge. Der Botenstoff VEGF (vascular endothelial growth factor) spielt hier eine große Rolle. Er stimuliert u.a. das Wachstum von neuen Gefäßen und reguliert die Durchlässigkeit der Gefäße (Permeabilität). Da es bei den oben genannten Erkrankungen zur Bildung neuer krankhafter Gefäße kommt oder eine Schädigung der Gefäßwände vorliegt, die zu einer Leckage („Undichtigkeit“) führt, handelt es sich bei den Medikamenten, die zur operativen Medikamenteneingabe ins Auge angewandt werden, meist um VEGF-Hemmer.
In manchen Fällen kann auch ein Steroid (Kortisonpräparat) angewandt werden, welches ebenfalls die Botenstoffe beeinflusst. Alle Medikamente führen dazu, dass die Wirkung des zu viel vorhandenen VEGF abgefangen wird. Durch diese Medikamente wird somit ein Wachstum krankhafter und undichter Blutgefäße gestoppt oder undichte, geschädigte Gefäßwände abgedichtet. Ein Fortschreiten der feuchten AMD oder ein Rückgang der Schwellung der Stelle des schärfsten Sehens (Makulaödem) kann somit erreicht werden. Da es sich um chronische Erkrankungen handelt, sind wiederholte Behandlungen erforderlich.
Die bei einer operativen Medikamenteneingabe verwendeten Medikamente sind z.B. Avastin® (Bevacizumab), Beovu® (Brolucizumab), Eylea® (Aflibercept), Illuvien® (Fluocinolonacetonid), Lucentis® (Ranibizumab), Ozurdex® (Dexamethason), Vabysmo® (Faricimab)