Anästhesie
Die meisten der von unseren Augenärzten am Grauen Star operierten Patienten erhalten zur Betäubung (Anästhesie) lediglich örtliche Betäubungstropfen. Diese sog. Tropfanästhesie (Literatur 11) ist gut wirksam, fast komplikationsfrei und angenehmer als eine Betäubungsspritze. Außerdem können die Patienten schon direkt nach der OP wieder sehen („Instant vision surgery“). Nicht geeignet für Tropfanästhesie sind sehr unruhige bzw. stark kneifende Patienten oder Operationen mit sehr hohem Schwierigkeitsgrad.
Die bei Staroperationen auch heute noch von den meisten Operateuren verwendete Anästhesie ist eine Betäubungsspritze hinter oder neben das Auge. Die Spritze bewirkt eine gute Schmerzausschaltung, sie ist jedoch mit einigen Komplikationsmöglichkeiten behaftet (Literatur 15 u. 21) und kann für die Patienten relativ unangenehm sein. Daher verwenden wir eine Spritze nur nach Gabe eines Schmerzmittels und eines Beruhigungsmittels zur Stressabschirmung (Literatur 1).
Zur Sicherheit werden alle unsere Patienten durch den unseren Augen-OP betreuenden Anästhesisten überwacht (Anästhesie-Standby). Dazu werden Herz, Kreislauf und Atmung kontrolliert, ggf. wird ein Blutdruckmittel verabreicht. Zur Schmerzausschaltung und Stressabschirmung (sog. Analgosedierung) werden Schmerz- oder Beruhigungsmittel intravenös gegeben. Über Anästhesie-Standby und Analgosedierung werden Sie gesondert durch unseren betreuenden Anästhesisten aufgeklärt.
Eine Vollnarkose ist beispielsweise angezeigt bei „einzigem Auge“ (z. B. nach verletzungsbedingtem Verlust des zweiten Auges), bei extrem schwierigen Operationsbedingungen oder bei jungen Patienten. Vorher wird eine spezielle Narkoseaufklärung durch unseren Anästhesisten durchgeführt. Dabei werden Sie detailliert über Narkosetechniken, Risiken und Komplikationsmöglichkeiten informiert.